Die   T r o l l e   und   die   F r a u

Die Trolle und die Frau

In einem fernen Land, in dem es unzählige klare, helle Seen und unendliche tiefe und dunkle Wälder gibt, wohnte einst eine liebe, alte, warmherzige Frau. Sie wohnte ganz allein in einem uralten, kleinen Holzhaus, das rot und weiß gestrichen war. Vor diesem gemütlichen Haus blühten rosa und rote Malven, weisse Margeriten und blauer Rittersporn.
Die alte Bewohnerin war klug und weise und sie glaubte an Feen, Elfen und Trolle, was heißt sie glaubte, besser: sie wusste, dass es sie gab.
Die Nachbarn hielten sie für ein bisschen wirr und durcheinander im Kopf, weil sie oft von ihren Zwergen und Trollen sprach und doch niemand solche je gesehen hatte. Wenn die Leute sie fragten, dann sagte sie nur:
„ Ich weiss, was ich weiss!“

Doch keiner glaubte ihr, dass sie weder jemals einen Zwerg, einen Troll, einen Kobold , eine Elfe oder eine Fee gesehen noch damit gesprochen hatte.
Die Nachbarn schüttelten wieder ihre Köpfe und tuschelten hinter ihrem Rücken über diese wunderliche alte Frau.
Doch sie wollten schon gerne erfahren, ob die weise Frau vielleicht nicht doch mehr als sie selbst wusste.

An einem der ersten Tage im September, die Sonne schien den ganzen Tag und hatte die Erde noch einmal kräftig gewärmt, liefen die Kinder in Badehosen herum und hüpften ausgelassen und übermütig in den dunklen, moorigen Badesee.

Kreuzottern, Eidechsen und andere kleine Tiere hatten es sich auf den warmen Felsen bequem gemacht, die überall in den Wäldern herumlagen.

Die alte Frau war allein zu Hause und wollte gerade Äpfel und Birnen einkochen, als sie ein leises Wimmern hörte. Sie wusste erst gar nicht, wo die Stimme herkam, ob von Draußen oder im Haus.
Aber das Wimmern hörte nicht auf, sondern wurde immer stärker. Dann rief jemand auch ganz leise:
„Warum hilft mir denn niemand?“
Die Frau guckte sich um und sah nach, doch sie sah niemanden.
Dann fasste sie sich ein Herz:
„Wer ist denn da, wer braucht hier Hilfe“ fragte sie.

Darauf folgte kurze Stille.

„Wer braucht denn Hilfe?“ wiederholte sie jetzt lauter.
„Ich!“ schluchzte es zurück. „Ich bin krank oder verletzt oder beides, hilf mir!“
„Wenn ich dich sehen könnte, dann kann ich dir auch helfen“ , erwiderte die Frau.
„Ich darf mich den Menschen nicht zeigen“ , kam es zaghaft zurück.

Doch dann bemerkte sie einen kleinen verschrumpelten kleinen Troll, der nicht größer als ein Schuh war. Sein Gesicht war sehr faltig und darin waren einige Beulen und kleine Wunden.
Seine roten Haare standen senkrecht in die Höhe. Wenn der Troll nicht so ein trauriges Gesicht gemacht hätte, dann hätte die Frau darüber laut lachen können. Doch der Troll verzog schmerzhaft sein Gesicht und schien auch sonst tüchtige Schmerzen zu haben.
„Was ist denn passiert?“ fragte die Alte.
„Ich hab` versucht einen Bagger aufzuhalten“ , erwiderte der Kobold „das war für einen so kleinen Kerl wie mich gar nicht einfach!“
„Einen großen Bagger, das ist ja wohl kaum möglich“ meinte die Frau und schaute sich die Verletzungen näher an.
„Au“ da ist bestimmt etwas gebrochen.
„Nun ja, dann müssen wir es schienen!“ Und schon legte die heilkundige Frau einen Verband an und wusch das Gesicht des kleinen Kerls. Hielt ein paar Kräuter daran und brachte den Troll in ein Bett. Kaum lag er, schon schloss er die Augen und schlief ein.

Am anderen Morgen ging es ihm schon viel besser.
„Erzähl doch mal“ ermunterte ihn die Alte „was ist denn nun wirklich passiert?“
„Wie ich schon sagte“ ließ sich der Troll vernehmen „ es kamen einige Maschinen, auch ein Bagger und die wollten ausgerechnet vor unserer Haustür eine neue Straße bauen, direkt durch unser Wohngebiet. Das hab ich verhindert!“
„Du ganz allein?“
„Nein, die anderen haben auch mit angefasst!“
Die Frau staunte, welche Kraft, so ein Troll hatte.
„Nun bleibst du erst einmal hier, bis du wieder gesund bist!“
„Das kann ich nicht, ich darf das nicht, bei den Menschen bleiben!“
„Kein Nein, du bleibst!“
Sie deckte ihn wieder zu, gab ihm zu Essen und er schlief wieder ein...

...Die vollständige Geschichte ist gegen eine Schutzgebühr zusätzlich Verpackung über den Autor zu beziehen.

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