Die kleinen F i s c h o t t e r   O t t o   und   O t t f r i e d

Die kleinen Fischotter Otto und Ottfried

Die kleinen Fischotter Otto und Ottfried kamen in ihrer warmen Höhle am Ufer eines dichtbewachsenen kleinen sauberen Flusses zur Welt. Das Fischotternest war genau an der Uferböschung gebaut und von oben und vom Wasser aus gar nicht zu entdecken. Der Eingang zu dem Bau lag unter Wasser und man musste schon schwimmen und tauchen können, um dorthin zu kommen.
Ganz am Anfang, als die beiden gerade geboren waren, konnten Otto und Ottfried auch noch nicht schwimmen und tauchen. Aber ihre Mutter, die Fähe , mühte sich ab, ihnen beizubringen, wie sich Otter in dieser Wasserwelt und in dieser Landschaft zurecht finden.
Vorsichtig stupste sie ihren Nachwuchs nach einiger Zeit in das Flusswasser, nachdem sie sich von der süßen, fetten Milch ihrer Mutter gut ernährt hatten und schon ein bisschen gewachsen waren. Das dunkle Wasser war im Frühjahr noch ziemlich kalt und ungemütlich. Für die Menschen war es noch gar nicht zum Baden geeignet, aber den jungen Ottern machte das gar nichts aus. Sie hatten so ein dichtes Fell, dass das Wasser nicht an ihre Haut kommt. Nur das Fell wurde nass und das merkten sie nicht einmal.
Im Wasser hatten die beiden Otter großen Spaß, sie bekamen keine Angst, wie junge Menschenkinder, wenn sie zum ersten Mal baden. Otto und Ottfried glitten durch das schwarze Wasser des Flusses, drehten und kugelten sich darin spielten miteinander und spritzten sich nass, genau wie Kinder. Nur schwimmen und tauchen lernten sie viel schneller. Wenn sie untertauchten, konnten sie lange Zeit tauchen. Länger als Menschen das können. Wenn ihre Mutter eine Gefahr witterte, konnten sie sogar noch eine längere Zeit als sonst unter Wasser bleiben. Aber die Gefahren für kleine Otter waren an diesem Bach nicht so groß. Ausserdem waren die Kleinen schon an Land und im Wasser wieselflink. Da musste man sich gewaltig anstrengen, um sie zu fangen.
Die Tage im Frühling vergingen, die Sonne schien heller und wärmer. Als sie geboren wurden, machten sich Otto und Ottfried keine Gedanken um ihr Futter. Zuerst nuckelten sie leckere Milch ihrer Mutter, später gab es feinen frischen Fisch, den die Mutter jagte und fing. Da rissen sich die beiden um die Beute, schnappten sich immer größere Brocken davon und schlangen sie hinunter. Kein Wunder, dass sie größer, schneller, wendiger und schlauer wurden.
Sie balgten und rauften sich, spritzten sich nass und schnappten nach ihren eigenen dicken Schwänzen, die sie zum Steuern im Wasser brauchten.
Auch merkten sie bald, dass das steile Ufer sehr rutschig war. Sie kletterten nach oben, rodelten auf ihren Schwänzen herunter durch den glitschigen Schlamm und ließen sich ins Wasser fallen.
Ganz besonders gefiel es Otto und Ottfried, andere Tiere zu erschrecken. Sie bespritzten Frösche, Fliegen und Libellen mit Wasser und freuten sich, wenn die sich ärgerten.
Oft jagten sich nachts im hellen Mondschein. Tagsüber ließen sie sich am Ufer von der Sonne bescheinen. Sie legten sich meist an ihrem Lieblingsplatz auf einen kleinen Felsen oder auf einen Baumstamm. Wenn sie satt waren, lagen sie faul herum, sonnten sich und wurden dann furchtbar schläfrig. Dieses Leben gefiel ihnen sehr (das gefällt auch Menschenkindern, wenn sie nur ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen, nicht zur Schule müssen und immer gutes Essen haben). Beim Jagen wurden sie immer geschickter. Wenn sie Appetit auf
frischen Fisch hatten, lauerte Ottfried an einer flachen Stelle nahe am Ufer und trieb die vorbei schwimmenden Fische genau dahin, wo Otto wartete. Er griff mit seinen scharfen Zähnen zu, und wen er geschnappt hatte, den ließ er nicht mehr los. Dann teilten sie sich den Fisch und ließen ihn sich gut schmecken. Dabei legten sie sich gemütlich auf den Rücken, hielten zerteilten Fisch in ihren Vorderpfoten und schmatzten um die Wette, wie Kinder manchmal bei Fischstäbchen.
Manchmal gab es auch leckere Enteneier direkt aus dem Nest und ab und zu auch mal Kräuter und Pflanzen.
Wenn es nach Otto und Ottfried gegangen wäre, hätten sie immer so leben mögen. Sie wuchsen fröhlich, unbekümmert und sorglos auf, hatten genug zu Fressen und lebten in einer gemütlichen Höhle.
Doch so ganz ohne Sorgen lebten die Fischotter nicht immer. Die Dummheit der Menschen macht auch ihnen schwer zu schaffen. Man hielt sie für Schädlinge und bekämpfte sie, wo man sie traf Die Menschen früherer Zeiten glaubten so gar, dass die Fischotter alle Fische wegfangen und für die Menschen nichts mehr übrig bleibt.
Mit Fallen, mit Gift, mit Speeren und Fischreusen, mit Pulver und Blei und scharfen Hunden verfolgten die unwissenden Menschen die harmlosen Otter, die bald darauf schon fast ausgestorben w sind Otto, Offlied und andere Otter geschützt, sie dürfen gejagt werden. (Dafür jagen die Menschen noch heute Beispiel die Wale, die auch geschützt sind und trotzdem geschlachtet und gegessen werden.)
In unserer kleinen Geschichte war eines Tages das schöne Leben vorbei. Die Gefahr war sehr nahe, ohne dass Otto und Ottfried dies ahnten...

Fischotter

Die vollständige Geschichte ist gegen eine Schutzgebühr zusätzlich Porto über den Autor zu beziehen.


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